Stephan Weigelin

Stephan Weigelin

wurde 1985 in Warstein, im Sauerland geboren. Gerade wegen der – mitunter – kulturellen Randständigkeit seiner Heimatregion, zu der er ein ambivalentes Verhältnis pflegt, ist es verblüffend, dass aus ihm ein Schauspieler wurde: Sozialisiert in einer bildungsbürgerlichen Familie, durch die klassische Klaviermusik seiner Pianistinnen-Mutter, den, besonders für seine Geschwister, schwierigen Anfangsjahren an der Violine, den Fußballvereinen Tus Warstein und SW Suttrop, verzweifelnde Lehrer am Städtischen Gymnasium und sehr gute Freunde, zog es ihn schnell in größere Städte.

Entgegen den väterlichen Plänen, einen, mit Sicherheit hervorragenden Mediziner aus ihm zu machen, zog es ihn nach dem Abitur nach Köln zur Schauspielschule. Bereits während der letzten Jahre dort begann er mit einem ersten Gastengagement, als Teil des Kollektivs „Acting Accomplices“, am Bauturm Theater in Köln. Bald darauf folgten, noch während der Ausbildungszeit, zwei Engagements am Theater Oberhausen. Am Theater der Stadt Aalen lernte er, vor nun bald 14 Jahren, Ingmar Otto kennen und schätzt diesen seitdem für verschiedene gemeinsame Arbeiten und für ein ähnliches Verständnis ihrer Profession. Nach der Zeit in Aalen wechselte Stephan mit seiner damaligen Intendantin Katharina Kreuzhage für fünf Jahre an die Westfälischen Kammerspiele Paderborn. Hier wurde er neben zahlreichen großen Rollen vor allem mit der Geburt seines ersten Sohnes beschenkt. Kurz vor den Lockdowns hielt er es für eine sinnstiftende Entscheidung, es freischaffend zu versuchen. Um während dieser Zeit arbeiten zu können, wurde er auch professioneller Sprecher.

Mit dem Kollektiv „Studio Trafique“ konnte er schon im Januar 2021 wieder produzieren, da man dort mit hybriden Modellen des Theaterspiels experimentierte. Die Vorstellungen liefen, bis endlich wieder Zuschauer in die Theater durften, via Lifestream. In diese Zeit fiel die Geburt seines jüngeren Sohnes. Neben seiner Arbeit als Teil des Kollektivs „Studio Trafique“ spielt Stephan auch für das Vorarlberger Theater „Café fuerte“ in den Produktionen „Der schwarze Hund“ und „Kirschgarten“.
Dem Publikum des Grenzlandtheaters ist er aus „Die Wahrheiten“ sowie als Dan Aykroyd aus „Blues Brothers“ bekannt.